Projektdaten
Pflegeheim, Tagespflege, Stützpunkt DRK-Pflegedienst und Begegnungsstätte. 76 Pflegewohnungen, 33 Wohneinheiten betreutes Wohnen, 60 Wohneinheiten familiengerechtes Wohnen (Miete und Eigentum)
Auslober: Deutsches Rotes Kreuz und Siedlungswerk GmbH
Pflegeplätze: 45
Nutzfläche Pflegeheim: ca. 3.300 m²
Wohnfläche: ca. 10.600 m²
Brutto- Grundfläche: ca. 16.800 m²
Kubatur: ca. 29.100 m³
Entwurf: Carmen Nemenz, Birgit Lang, Kristine Hagelstein und Kyoung Hee Jeon
Freianlagen: Cornelia Franke und Tim Kleinheins
Modell: Kateryna Jochen
Beschreibung
Das Wettbewerbsgebiet auf der Kuppe des Killesberges wird von einer lockeren Wohnbebauung umgeben, die in sanftem Bogen dem Verlauf der Höhenlinien folgt. Der Standort wird geprägt durch die einmalige Aussichtslage mit Rundumblick über die Stadt.
Die städtebauliche Figur wird im Wesentlichen aus zwei Komponenten gebildet, die durch leichtes Aufklappen Richtung Osten in einen spannungsvollen Dialog zueinander und zum Umfeld treten.
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Der Solitär im Norden: Die einprägsame Figur verleiht Identität, der Hochpunkt hat zusätzliche Signalwirkung im Entree des Quartiers.
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Die Wohnbebauung im Süden: Neun punktförmige und lineare Baukörper lassen durch ihre versetzte Anordnung den Freiraum durchfließen, so dass- trotz geforderter baulicher Dichte – ein locker wirkendes durchgrüntes Quartier entsteht.
Im Innenbereich , umschließen die Raumkanten der Gebäude eine Abfolge von Freiräumen, die individuell gestaltet sind und eine hohe Aufenthaltsqualität haben.
Klare Formen, helle Farben und wiederkehrende Details binden die einzelnen Baukörper zu einer harmonischen Einheit zusammen, die durch Versetzen, Verdrehen und Höhenstaffelung der einzelnen Baukörper ihre Lockerheit behält. Eckbalkone und großzügige Dachterrassen ermöglichen von jeder Wohnung aus, den Ausblick in die Landschaft, einen begrünten Gartenhof oder den Panoramablick über die Stadt.
Dem Solitär, an der Nordseite kommt aufgrund seiner übergeordneten Nutzungen, eine besondere Bedeutung für das Quartier zu, die durch Differenzierung in Form und Material ihren Ausdruck findet. Die Klarheit der Figur wird durch Verzicht auf Balkone zugunsten von Loggien sowie verputzte Deckenkanten im Wechsel mit Klinkerflächen zwischen den raumhohen Fenstern betont.
Publikumswirksame Erdgeschossnutzungen bespielen den Außenraum. Die transparente Fassade in diesen Bereichen wirkt offen und einladend. Weitere Gemeinschaftsnutzungen (Bibliothek, Café, Bewohnertreffpunkte, Service-Nutzungen) werden in der Hangkante untergebracht.
Das neue Baugebiet liegt eingebunden in einen naturnahen Gürtel aus bestehenden und neugepflanzten Obstbäumen auf der Ostseite und Parkbäumen auf der Südseite. Nach Norden schließt der baumbestandene Grünbereich an.
Neben dem Quartiersplatz im Zugangsbereich, der den Verteiler- und Kommunikationsschwerpunkt darstellt und den Übergang in die bestehenden Wohngebiete bildet, gibt es vier Gartenhöfe die individuell und grün gestaltet die unmittelbare Nachbarschaft pflegen und wohnungsnahes Spielen und Trefen in geschütztem Rahmen ermöglichen. Sie werden von unterschiedlichen Baumarten und Spielthemen geprägt. Ergänzt werden diese Höfe durch drei Aktivräume in denen generationenübergreifende Spiel- und Fitnessbereiche angeboten werden.
Die begrünten Dächer der Sockelzone in der Hangkante sind begehbar und bieten als Aussichtspunkte einen Überblick über das Quartier. Sie sind über großzügige Freitreppen mit der Hauptebene verbunden.
Das Dachwasser wird auf den begrünten Retentionsdächern zurückgehalten, der Überlauf in Zisternen gespeichert. Das Zisternenwasser wird zur Gartenbewässerung und zum Betrieb der Brunnenanlagen verwendet.