Projektdaten
Quartiersbebauung mit 213 Wohneinheiten, Gewerbeeinheiten, Tiefgarage mit 247 Stellplätze
und Freianlagen
Auslober: Stadt Leinfelden-Echterdingen
Auftraggeber: Planquadrat Projekt GmbH & Co. KG, Stuttgart
Kubatur: ca. 82.000 m³
Entwurf: Thomas Hirsch, Michael Pracht, Ulrich Neumann,
Kyoung Hee Jeon und Nicolas Reber
Freianlagen: Planstatt Senner
Modell: Kateryna Jochen
Beschreibung
Die geplante Bebauung befindet sich östlich der Ortsmitte von Leinfelden in unmittelbarer Nachbarschaft zu Jugendhaus und Kindertagesstätte und in fußläufiger Entfernung zur Haltestelle von S- und U-Bahn. Das neue Wohnquartier setzt die Verbindungsachse entlang der Bahnstation, des Jugendhauses und der Kita fort und bildet mit diesen Einrichtungen ein Gesamtquartier. Entwurfsziel ist ein buntes, nachhaltiges und lebendiges Quartier mit differenzierten Räumen für unterschiedliche Wohnformen. Gewerbe im EG entlang der Straße für die Nahversorgung und ein Mobilitätszentrum für alternative Verkehrsmittel ergänzen und unterstützen dieses Konzept.
Nach Norden entlang der Max-Lang-Straße schirmt sich die Bebauung vom gegenüberliegenden Gewerbegebiet ab. Nach Süden hin öffnet sich das Quartier zum Grünraum. Es werden drei Höf mit jeweils eigenem Nutzungsschwerpunkt ausgebildet. In jedem der drei Wohnhöfe befindet sich ein zentrales Haus. Hier sind unter anderem ein Gemeinschaftsraum, eine Senioren-Wohngemeinschaft und Familienreihenhäuser untergebracht. Die Gebäude verfügen zusätzlich über gemeinschaftliche Dachterrassen, die über Brücken miteinander verbunden sind und dem Quartier zusätzliche Qualitäten und eine eigene Identität bieten.
In den drei Abschnitten des neuen Wohnquartiers sind über 200 Wohneinheiten unterschiedlichster Größe vorgesehen. Unter den großen Wohnungstypen befinden sich geräumige Wohnungen mit großzügigen Gärten für Familien, eine Wohngemeinschaft für Senioren und Atelierwohnungen für junge Gewerbetreibende und Startups. In allen Wohnlagen befinden sich geförderte Wohnungen und preisgedämpfte Miet- und Eigentumswohnungen. Das Quartier verfügt außerdem über einen gemeinschaftlichen Mehrzweckraum und Dachterrassen. Die Vielzahl der angebotenen Grundriss- und Wohntypologien spiegeln die Anforderungen unserer heterogenen Gesellschaft wieder. Menschen quer durch alle Altersgruppen und soziale Schichten werden angesprochen. Sämtliche Wohnungen sind barrierefrei erschlossen. Vier Brücken verbinden einzelne Gebäude miteinander und ermöglichen die Nutzung des mittleren Gartenhauses als gemeinschaftliche Dachterrasse.
Entlang der Max-Lang-Straße haben die Gebäude urbanen Charakter. In den EG-Sockelbereichen ist Gewerbe untergebracht, an der nordwestlichen Ecke in Baufeld 1 ist ein Mobilitätszentrum angeordnet, das alternative Mobilitätsangebote wie Carsharing und Elektromobilität anbietet. Die Gewerbezonen am Rand des Quartiers sind teilweise in das Quartier hineingezogen. Hier befinden sich Wohneinheiten, die über eigene gewerbliche Räume verfügen, wie z.B. die Atelierwohnungen. In den rückwärtigen Bereichen befinden sich die Gärten der Wohnungen, sowie Balkone und Loggien. Die drei Häuser im Inneren sind ein zentrales Element der Höfe. Die Senioren-Wohngemeinschaft und Familienreihenhäuser sind hier untergebracht. Von den Dachterrassen der hohen Punkthäusern aus hat man einen guten Ausblick über die südlichen Obstbaumwiesen bis hin zum Schönbuch.
Freiraum – drei Höfe
Das neue Quartier ist mit dem umgebenden Freiraum verzahnt, der Anschluss an den „Landschaftsraum Filder“ trägt zur Qualität des Quartiers bei. Die Außenanlagen diffundieren bis hinaus zur Max-Lang-Straße. Im Inneren besteht das Quartier aus drei Höfen, die sich nach Süden zur Neuen Mitte und den Streuobstwiesen öffnen. Jeder Hof erhält ein eigenes Thema, dass sich im Raumangebot und in den Grünanlagen wiederspiegelt.
Im Hof Ost sind Wohnen und Arbeiten verbunden. Hier gibt es sowohl zur Max-Lang-Straße, wie auch im zentralen Innenhof kleine wohnverträgliche Laden- und Büroflächen im Zusammenhang mit eigenen Wohneinheiten, ideal für Freelancer, und Startups sowie für ein erweitertes Homeoffice. Er hat den urbansten Charakter, bietet aber auch immer wieder Grünzäsuren zum Rückzug. In der Mittagspause oder am Abend kann man sich im südlichen Teil, in jedem Alter, dem Thema Fitness zuwenden, egal ob an einer Kletterwand oder einem Seniorenrudergerät.
Der Hof Mitte ist mit großzügigen Gartenanlagen versehen und als ruhiger, geborgener Wohnhof mit Kinderspiel konzipiert. Hier finden sich hauptsächlich große Wohnungen mit eigenem Garten, Typen wie z.B. „Reihenhäuser im Mehrfamilienhaus“ oder Maisonetten mit Dachgarten. Dieser Hofgarten ist der geschützteste Bereich des Quartiers. Er holt die Landwirtschaft der Fildern in den Hof. Säen und Ernten stehen hier im Mittelpunkt. Im Süden gibt es naturnahes Kinderspiel, die Bestandsbäume werden für einen Niedrigseilgarten genutzt.