Stadt Friedrichshafen, "Solarstadt" Wiggenhausen-Süd III. Bauabschnitt

04.04.2017

Die Stadt Friedrichshafen will Bebauung und Vermarktung des III. Bauabschnittes des Projektes "Solarstadt" Wiggenhausen-Süd in mehreren Quartieren realisieren. Dazu wurde ein Bewerbungsverfahren durchgeführt, bei dem die Project GmbH den Zuschlag für das Quartier II erhielt.

Das Baufeld befindet sich im Übergang zwischen der Blockstruktur der vorherigen Bauabschnitte und der umgebenden ländlichen Einzelhausstruktur. Dieser Übergang wird als Thema aufgenommen. Die übliche Block-Bebauung wird in vier winklig zueinander stehende Hausstrukturen aufgelöst, wobei sich "Innen" und "Außen" des Blocks bewusst durch Form und Material unterscheiden.
Als Außenfassade wird eine Klinkerfassade vorgeschlagen, für die Fassaden zum Innenhof Holzschindeln. Nach außen entsteht ein robuster Block, nach innen ein beruhigter, wohnlicher Innenhof mit dem gemeinsamen Quartiersplatz als Kommunikations- und Aufenthaltsbereich für die Bewohner. Unterstützend werden alle Gebäude wie ein klassischer Vierseithof über die Mitte erschlossen.
Am zentralen Treffpunkt für alle Bewohner laden Rundbänke im Schatten der Bäume oder auch im sonnigen Bereich zum Verweilen ein. Private und halböffentliche Bereiche im Quartier werden durch geschwungene Heckenpolster und Gräserfelder gegliedert. Eine zentrale Lindenbaumgruppe mit Bänken bildet die Quartiersmitte. Eine Reihe hochstämmiger Säulen- hainbuchen den Hof nach Westen hin ab.
Im Innenhof ist in unmittelbarer Nachbarschaft zur Quartiersmitte ein Spielplatz für Kleinkinder vorgesehen. Hier entspringt ein Wasserlauf, der zweifach genutzt werden kann. Zum einen als Spielelement im Sandspielbereich, zum anderen zur Aufnahme des Dach- und Oberflächenwassers, das über diesen Wasserlauf in die östlich gelegene Retentionsfläche eingeleitet wird.
Die Gebäude werden in Massivbauweise erstellt. Für die Außenwände zum Innenhof sind Holzfassadenelement-Konstruktionen vorgesehen, die mit den Holzschindeln der Fassadenflächen korrespondieren. Die Dämmschicht wird so ein direkter Bestandteil der Konstruktionsschicht.
Die Dachterrassen sind begehbar, die Dächer im Übrigen extensiv begrünt.
Durch den Anschluss an die Nahwärmeversorgung, hochgedämmte moderne Fassaden, Drei-Scheiben-Verglasungen der Fenster sowie zentrale Wohnungslüftungen mit Wärmerückgewinnung erfüllen die Gebäude Passivhausstandard nach Maßgabe des Passivhausinstituts Darmstadt.

Eingereichte Pläne

Eckdaten

Städtebau, Architektur und Freianlagen
Project GmbH, Esslingen

Entwurf
Markus Greif

Freianlagen
Cornelia Franke

Visualisierung
Nicolas Reber

Modell
Albert Ziefle