Stadthalle Neckar-Forum Esslingen

Internationaler Investorenwettbewerb 1. Preis 2002 und Auszeichnung Beispielhaftes Bauen, Landkreis Esslingen 2001 - 2006

Projektdaten


Stadthalle mit 1.150 Sitzplätzen, Hotel, Konferenzbereich und Tiefgarage mit 276 Stellplätzen

Auftraggeber: Public Consult, Projekt Hotel, Stadthalle und Tiefgarage in Esslingen GmbH, Berlin

Best Western Premier Hotel: 154 Zimmer
Konferenzbereich: 9 Räume
Nutzfläche: ca. 26.500 m²

Fertigstellung: 06/2005

Entwurf: Bernd Lederle
Projekt/Oberleitung: Christian Stierle
Planung: Heinz Hofrichter und Ralf Ritter
Freianlagen: Kerstin Hagmann und Cornelia Franke
Fotograf: Roland Halbe, Stuttgart

Beschreibung


Esslingens neues Konferenzzentrum liegt auf einem fast dreieckigen Grundstück zwischen der ehemaligen Stadtmauer und dem Altstadtring am Nord-Ost-Ende der Altstadt. Der Hauptbaukörper der Stadthalle, der längliche Baukörper des Hotels, die in den Hang eingebetteten Konferenzräume und die Häuser der Altstadt fassen den neuen öffentlichen Platz ein.

Entlang der Altstadtkante – der Stadthalle zur Linken – öffnet sich dem Besucher der Ausblick zur Burg. Die Baukörper von Stadthalle und Hotel zur Rechten umrahmen den Blick auf die weinbewachsenen Hänge Esslingens. Die besondere Lage des Neubauensembles rechtfertigt die Ausgestaltung als Solitär, welcher sich bewusst in seinen linearen, zum Teil schroffen Kanten von der angrenzenden, historischen Altstadt absetzt.

Stadthalle Neckar-Forum Esslingen 1.Preis

Das Hotel besteht aus einem länglichen Baukörper, der in der Mitte gebrochen und an der Bruchstelle aufgrund der Typologie um ein Geschoss versetzt ist. An dieser Bruchstelle öffnet sich zentral ein sechsgeschossiges Atrium.
Über diesen gläsernen, halböffentlichen Raum, der die Hotellobby mit Rezeption, eine Lounge, eine Bar und ein Restaurant beinhaltet, kragen die Hauptkörper des Hotels.
Die Lobby dreht sich unter dem rechten Flügel auf den Platz hinaus. Der Bewegung folgen die in den Platz eingearbeiteten Stufen der Terrasse, von denen aus der Blick über die gefaltete Dachlandschaft der Stadthalle zur Burg gelenkt wird.
Eine Besonderheit sind die der Straße zugewandten Fassaden aus recyceltem Glasmaterial.

Hinter diesen vorgelagerten Wandstrukturen befinden sich kleine zusätzliche Hotelzimmerfenster, die nachts bei beleuchteten Räumen Akzente setzen.

Der Hauptbaukörper der Stadthalle ist ein monolithischer Natursteinquader, der zum Platz hin angehoben wird und unter den sich der gläserne Teil des Foyers schiebt. Dieses Foyer wird von einer dynamischen Stützenkonstruktion gehalten, die ein zum Teil zwölf Meter auskragendes Dach trägt. Keine der schrägstehenden, y-förmigen Stahlstützen gleicht der anderen, da sich ihre Spannweiten dem keilförmigen Raum folgend verringern. Das verstärkt die perspektivische Dynamik.

Der Raum des Foyers ist nur durch eine dünne Glasschicht vom oberen und unteren Platz getrennt. Der durchgehende Bodenbelag des Verbindungsstegs suggeriert Kontinuität zwischen Innen- und Außenraum. Eine mobile Trennwand ermöglicht drei Aufstellungsvarianten für unterschiedliche Nutzungsgrößen des Saales und des Foyers.

Der Veranstaltungssaal ist ausgestattet mit Bühnentechnik, Orchestergraben und höhenverstellbaren Bestuhlungsreihen.


Der Platz am Neckarforum verbindet Stadthalle und Hotel, was einen repräsentativen, gemeinsamen Vorbereich schafft. In der Fuge zwischen den beiden Gebäuden öffnet sich der beschauliche Konferenzgarten, der in Assoziation zu einem Wandelgang zum Verweilen und Durchatmen einlädt. Der Hauptplatz ist mit einer radial angeordneten Belagsbänderung versehen, welche die Geste der Gebäudeanordnung unterstreicht.
Ein „roter Teppich“ führt in die Stadthalle hinein. Sitzmöglichkeiten aus Betonfertigteilen laden zum Aufenthalt vor und nach den Veranstaltungen ein. Vom bestuhlten Freibereich des Restaurants gehen Terrassenstufen nach Süden in Rasenstufen über. Die erhaltenen Bestandsbäume an der Hauffstraße bilden den Übergang zur Altstadt.
Kleine „Pocketgärten“ ergänzen die Freianlagen des Hauptplatzes. Der geschützte Freibereich mit Sitzmöglichkeiten auf der Westseite der Stadthalle lässt das Thema Weinbau anklingen. Der barrierefreie Zugang von der Ebershaldenstraße aus wird von terrassenartig angelegten Gräserbändern begleitet.