Heusteigstraße Stuttgart, Umnutzung Wohn- und Geschäftshaus

Preis Initiative 2011 / 2012 So wollen wir wohnen! Generationengerecht - Integiert - Nachhaltig

Projektdaten


Auftraggeber: Stuttgarter Lebensversicherung a.G.

Grundstückfläche: ca. 1.125 m²
Gesamtwohnfläche: ca. 1.938 m²
Fertigstellung: 10/2011

Entwurf: Volker Rüf, Murat Turan
Planung: Christian Stierle, Murat Turan, Steffen Gröber
Freianlagen: Kerstin Hagmann
Fotos: Friedemann Rieker, Göppingen

Beschreibung


Durch die Umnutzung eines ehemaligen Verwaltungsgebäudes in ein Wohngebäude wurden in einem nachgefragten innerstädtischen Kontext 19 attraktive Wohnungen geschaffen. Das Angebot richtet sich zugleich an Senioren wie auch an jüngere Singles oder Paare sowie an Familien, Wohngemeinschaften und Haushalte mit Homeoffices. Dieser differenzierte Mix trägt zur Verbesserung des innerstädtischen Quartiers bei

und steht beispielhaft für eine zukunftssichere Umnutzung architektonischer Zweckbauten. Das Bestandsgebäude wurde generalsaniert und in seiner städtebaulichen Dimension wiederhergestellt. Es fügt sich dabei wieder in die vorhandene Baustruktur ein. Mit einem sehr variablen, gemeinschaftsbezogenen Konzept reagiert es auf die veränderten demografischen Verhältnisse und Wohnbedürfnisse in der Großstadt.

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Im Zuge der Generalsanierung wurde unter anderem die komplette Gebäudehülle an den heutigen Energiestandard angepasst. Die Energieversorgung erfolgt über einen Fernwärmeanschluss in Kombination mit einer thermischen Solaranlage zur Unterstützung der Brauch- Warmwasserbereitung. Der sich hieraus ergebende Bilanzwert für den Jahres-Primärenergiebedarf des Gebäudes lag zum Zeitpunkt der Fertigstellung um 55% unter der gesetzlichen Forderung. Die Herausforderungen des Schallschutzes bei der Umnutzung zu einem Wohnungsbau wurde durch den Einbau neuer Fußbodenaufbauten und konsequenter Umsetzung von Trockenbau-Konstruktionen bewältigt. Schlussendlich wurde auch in diesem Kriterium ein höherer Wert erreicht, als er für Neubauten vorgeschrieben ist.


Herz der Anlage ist die neue Gemeinschaftsterrasse auf dem obersten Parkdeck. Die Bewohner können diese barrierefrei über einen Steg aus dem 1. Obergeschoss erreichen. Bei der Umsetzung mussten die statischen Möglichkeiten beachtet werden. Die vorhandene dunkle Asphaltfläche wurde mit einer sandfarbenen Beschichtung aufgehellt. Die vorhandene Klinkermauer wurde freigelegt und die Nachbarmauer neu verputzt, hell gestrichen und mit blühenden Rankpflanzen begrünt. Zwei Zierkirschen rahmen seitlich den Hof. Hochbeete aus Aluminiumelementen in verschiedenen Höhen mit Gräserbändern, Lavendelfeldern und Bambus gliedern das grüne Zimmer. Zentraler Treffpunkt ist die große Lounge aus Holz und die Pergola mit den farbigen Sonnensegeln. Sandkasten, Wipptier und Malwand für die kleinen Bewohner sind daran angelehnt und fern vom Straßenverkehr ein geschützter intimer Spielbereich für Kinder. Zudem ist der schwebende Gartenhof als Verbindungselement zu den darunterliegenden Parkdecks und der Olgastraße wichtig. Die verschiedenen Funktionen verbinden sich hier zu einem vielfältig nutzbaren Hof.