2. Preis im Realisierungswettbewerb "Oberteuringen Lebensraum-Campus"

03.03.2017
2. Preis im Realisierungswettbewerb

Als Auslober traten die Gemeinde Oberteuringen zusammen mit der Stiftung Liebenau, Meckenbeuren auf, die Zahl der Teilnehmer am zweiphasigen, nichtoffenen Realisierungswettbewerb wurde auf 20 beschränkt. Im etwa 5 ha großen Wettbewerbsgebiet soll auf etwa 1/3 der Fläche ein Emsemble aus Kinderhaus, Familientreff und Servicezentrum, einer Behinderten-Wohnanlage und einem Haus der Pflege gebaut werden. Im restlichen Gebiet sind Flächen für individuelles Wohnen mit entsprechenden Freiflächen zu entwickeln.

In der ersten Phase stand die Entwicklung des städtebaulichen Konzeptes für das ganze Gebiet als Grundlage für die Aufstellung des Bebauungsplanes im Vordergrund. In der zweiten Phase, an der noch fünf Büros teilnahmen, war das städtebauliche Konzept zu vertiefen und Vorplanungen für die wichtigsten Neubauten der vorgesehenen Sozialen- und Senioren-Einrichtungen zu erarbeiten.
Der Lebensraum-Campus wird neben dem Ortszentrum mit Rathaus und St.-Martins-Kirche und dem Bereich Kulturzentrum Alte Mühle mit Generationenwohnanlage das dritte wichtige, öffentlich wirksame Feld im direkten Zentrum Oberteuringens. Innerhalb des neuen Baugebiets wird der Campus zentral gelegen direkt südlich an das Bestandsgebäude Bachäckerstraße 1 angesiedelt und über die Brücke über den Taldorfer Bach mit dem Kulturzentrum Mühle verbunden. Der Campus erstreckt sich entlang der Bachäckerstraße bis zur Einmündung des Taldorfer Bachs in die Rotach und erfährt somit eine adäquate Wahrnehmung.
Im östlichen und südlichen Teil des Plangebietes werden zwei separate, kleinräumige Wohninseln ausgewiesen, die enge nachbarschaftliche Verbindungen mit intimem Charakter für die jeweiligen Bewohner gewährleisten, andererseits aber durch vielfältige Vernetzungen ein inklusives Miteinander mit dem Campus fördern. Diese Wohnfelder werden zur bestehenden Bebauung der Friedrich-Schiller-Straße mittels einer keilförmigen Grünzäsur abgegrenzt, um zum einen die Fußwegverbindung nach Norden (über den Taldorfer Bach zum NSG Altweiherwiesen) herzustellen und zum anderen einen respektvollen Abstand zwischen Neu und Alt zu schaffen. Ebenso wird das nördliche Wohnquartier deutlich vom Bachlauf abgesetzt, um auch in dieser Grünfläche einen Spazierweg zu führen. Das Element Wasser kann an einer naturnahen Aufweitung des Gewässers in Gestalt eines Bachspielplatzes erlebbar und zugänglich gemacht werden.
Die Bachäckerstraße selber wird über den neuen Quartiersplatz nach Osten verschwenkt. Dadurch können entlang des Taldorfer Bachs und der Rotach nach Süden die Uferbereiche ausgedehnt und ein geschwungener Weg geführt werden. Darüber hinaus werden noch insgesamt 50 Senkrechtparker für die Besucher der Mühle und des Campus eingeplant. Einhergehend mit einer behutsamen Auslichtung des Baumbestandes kann man die Gewässer entlang des Uferwegs erlebbar machen und die Wegeverbindung entlang der Rotach komplettierten.
Die beiden Wohninseln mit überwiegender Einzelhausbebauung werden von der Bachäckerstraße aus über Mischverkehrsflächen angefahren. Zwischen Campus und nördlichem Wohnquartier sorgt eine Geh- und Radwegachse für kurze Wege. Eine Durchfahrt für Fahrzeuge ist nicht vorgesehen, um die Einrichtungen am zentralen Campus durch unnötigen Verkehr nicht zu stören. Durch die Grünzäsuren sind ein Großteil der Grundstücke in attraktiven Randlagen angesiedelt.

Eingereichte Pläne

Eckdaten

Städtebau, Hochbau und Freianlagen
Project GmbH, Esslingen

Städtebau:
Dipl.-Ing. Nicolas Pollich

Hochbauplanung:
Dipl.-Ing. Carmen Nemenz
Dipl.-Ing. Stefanie Gruschwitz

Freianlagen:
Dipl.-Ing. (FH) Cornelia Franke

Modell:
Albert Ziefle